Benjamin Franklin Village

Ein Ort, an dem Gemeinschaft großgeschrieben wird

Benjamin Franklin Village

Das Benjamin Franklin Village in Mannheim war früher die größte amerikanische Wohnsiedlung der US-Streitkräfte in Deutschland. Jetzt entsteht hier ein neuer Wohn- und Lebensraum. Das von SINAI erarbeitete übergeordnete Freiraumkonzept für das Wohnquar­tier umschließt die einzelnen Bauplätze mit einem Gewebe aus Wiesenpartien, Parkstrukturen und Spielzonen. Im Nord-Westen des Gebiets gestaltet idealice in einem gemeinsamen Prozess mit Sauerbruch Hutton Architekten, innovatio und Profund das Wohnquartier Franklin Mitte.

Das Alleinstellungsmerkmal der sich entwickelnden Freiraumgestaltung auf dem Baufeld B3.2 ist die Symbiose zwischen Intimität und Offenheit. Ziel ist die Schaffung eines offenen Areals mit dem Fokus auf ein lebendiges „Miteinander“. Die Gestaltung entwickelt sich in erster Linie aus der Thematik Wald und Lebenszyklus. Die Bereiche Ökologie und Nachhaltigkeit spielen neben den Themen Gemeinschaft, Wachstum und Veränderung eine große Rolle. Die Freiraumtypologie wird durch die Setzung der fünf neuen Gebäude in Verbindung mit dem Bestandsgebäude definiert. Sie setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

1.) Ruhiger Innenhof
Im Zentrum des Neubaus bietet die grüne Oase einen „Erholungsraum für alle“. Von allen Gebäuden gut erreichbar, unter anderem durch die Treppen des umlaufenden Laubenganges, können die BewohnerInnen sich einen großen Grünraum gemeinschaftlich aneignen. An den Rändern sind entlang der Gebäude die Privatterrassen und die Eingangsbereiche angeordnet. Modellierte Hügel, Abstandsgrün und grüne Wände aus Kletterpflanzen schaffen in diesen Bereichen Intimität und die Möglichkeit das „eigene Stück Natur“ zu genießen. Baumpflanzungen fügen der Komposition räumliche Struktur und Plastizität hinzu und erfüllen dabei die Funktion von Schattenspendern. Besondere Ge­staltungselemente wie das edukative Holzbecken tragen zum Naturerlebnis bei und stärken die Gemeinschaft. Hier kann die natürliche Sukzession oder die Fauna mit bloßem Auge beobachtet oder Waldbeeren vom so genannten Wald­beerenhügel genascht werden.

2.) Quartiersplatz mit Spiel
Der Quartiersplatz erlangt durch seine Lage um das Gemeinschaftshaus sowie am Kreuzungspunkt von Grüner Mitte und Grüner Fuge einen öffentlichen Charakter. Dadurch wird er neben einem wichtigen Treffpunkt für BewohnerInnen auch ein Anziehungspunkt für BesucherInnen. Ein einheitlicher Bodenbelag zieht sich wie ein Teppich vom Innenraum des Gemeinschaftshauses über den Platz und gestaltet eine Aufenthaltszone, wo Sitzmöbel und Tische zum Feiern aufgestellt werden können. Zwei Bestandsbäume, eine Linde und eine Platane werden in die Platzgestaltung integriert. Zur Belebung des Quartiersplatzes sind in diesem Bereich zwei Kinderspielplätze lokalisiert. Die Goldene Perle ist durch Geländemodellierung und alternative Spielelemente geprägt.

3.) Verbindungsweg & Feuerwehrzufahrt
Die Freifläche zwischen Bestandsgebäude und Haus 3 dient vorwiegend der Nutzung als FW-Zufahrt. Trotz der vorgegebenen Linearität wird hier der Grünanteil maximiert, indem Gräser und Stauden entlang der Fassaden mäandrieren und so Schlafräume vor Blicken schützen. Um die Wegeverbindung möglichst schmal und gleichzeitig FW-befahrbar zu halten, besteht diese aus einem reduzierten Pfad mit seitlicher Erweiterung durch hochwertige Steine z.B. Längsrasenfugensteine.

4.) Grüner Rahmen und Zugangswege
Ein Grüner Rahmen entlang der Grundstückgrenze umschließt alle Wohngebäude. Er wird als eine Pufferzone durch begrünte Hügel gestaltet, die kleine Privatterrassen umschließen. In Kombination mit Gräsern und Stauden werden hier, genauso wie bei den Privatterrassen in der grünen Oase, einerseits Intimität geschaffen. Gleichzeitig stellen die begrünten Hügel keine räumliche Barriere dar, um das übergeordnete Prinzip von Offenheit zu gewährleisten.

© Visualisierung: Sauerbruch Hutton Architekten

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